Der Schlaganfall und seine Folgen
Ein Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag) kommt plötzlich und wird durch Gefäßverschlüsse oder Blutungen im Gehirn ausgelöst.
Typische akute Folgen eines Schlaganfalls sind
- einseitige Lähmung
- Taubheitsgefühle in Armen und Beinen
- Schluck-, Sprach-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen
- Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen
Zusätzlich können die genannten Symptome langfristig unter Umständen zu Depressionen führen.
Auswirkungen eines Schlaganfalls auf die Ernährung
Nach einem Schlaganfall sollten Betroffene besonders darauf achten, durch die geeignete Ernährungstherapie den Genesungsprozess zu unterstützen. Übergewicht ist ein Risikofaktor, einen Schlaganfall zu erleiden. Die Empfehlung von Fachgesellschaften, Gewicht abzunehmen, beziehen sich allerdings darauf, präventiv einen Schlaganfall zu vermeiden. Eine ungewollte Gewichtsabnahme nach einem Schlaganfall sollte dagegen vermieden werden. Bereits ein Gewichtsverlust von 3 kg unmittelbar nach dem Schlaganfall in der akuten Phase ist mit einer schlechteren Genesung verbunden2. Mangelernährung ist ein unabhängiger Risikofaktor für Sterblichkeit und Dauer des Krankenhausaufenthalts ist.
Dysphagie nach Schlaganfall
Für viele Betroffene ist es gar nicht so einfach, nach einem Schlaganfall ihr Gewicht zu halten. Dies hat verschiedene Gründe.
In der akuten Phase, unmittelbar nach dem Schlaganfall, leidet mindestens die Hälfte der Patient:innen an einer Dysphagie. Schluckstörung nach Schlaganfall ist ein Risikofaktor für einen verlängerten Krankenhausaufenthalt und eine erhöhte Pflegebedürftigkeit mit der Folge stärkerer Abhängigkeit nach Entlassung. Sie beeinflusst sowohl die Prognose als auch die Kosten der Krankheit und zählt zu dem häufigsten und zugleich gefährlichsten Symptom vieler neurologischer Erkrankungen. Betroffene haben ein mehr als 4-fach erhöhtes Risiko bezüglich einer frühzeitigen Entwicklung einer Aspirationspneumonie3.
Um diese Gefahr zu verringern, kann in dieser Phase eine orale Nahrungskarenz (NPO) notwendig sein. Damit dennoch eine ausreichende Versorgung mit Energie und lebenswichtigen Nährstoffen wie Eiweiß, Vitamine, Spuren- und Mengenelementen sicher gestellt ist, kann in diesen Fällen eine Sondenernährung notwendig sein. In vielen Fällen ist diese Art der Ernährung nur vorübergehend notwendig und wird nasogastral verabreicht.